Partner Hund

Es ist die Konsequenz, die den Hund zum Partner macht

Familiäres Zusammenleben zwischen Mensch und Hund richtig arrangieren

Hunde sind Rudeltiere. Lebt ein Hund in einer menschlichen Familie, wird er auch diese als sein „Rudel“ ansehen. Eine hierarchische Struktur innerhalb des Familienbundes ist daher ein absolutes Muss. Der Hund erhält dabei immer die niedrigste Stellung, um die Harmonie im Zusammenleben nicht zu gefährden und Dominanzprobleme von vornherein zu vermeiden. Für die Einhaltung dieser Position im Rudel müssen klare Regeln, die von allen im Rudel befolgt werden sollten, aufgestellt werden. Dabei ist bei der Befehlsgabe weniger auf Lautstärke zu achten, als auf den Klang der Stimme. Auch sollten kurze prägnante Hörzeichen mit eindeutigen Handzeichen gekoppelt werden. Verwende dabei immer dieselbe Wort- und Handzeichenkombination.

Das alles bedeutet für Sie als Hundebesitzer, Autorität walten zu lassen, auch wenn es Ihnen manchmal widerstrebt. Denn hat der Hund einmal herausgefunden, dass er z.B. durch Mitleid Zuwendung erhält, wird er versuchen, diesen sekundären Erfolg zu wiederholen. Für den Hund als Wolfsahnen ist Autorität in seinem Familienverbund vollkommen normal. Vernachlässigungen führen dazu, dass der Hund die „freie“ Führungsposition für sich beanspruchen möchte, wodurch es zu Kämpfen kommen könnte. Unsicherheiten und damit auch Probleme in der Hierarchie sind die Folge, denn so etwas wie „Gleichberechtigung“ existiert im Rudel nicht.

Verhaltensgrundpfeiler

Folgende Regeln sollten als Grundpfeiler des familiären Zusammenlebens aufgestellt und von den ranghöheren Familienmitgliedern stets durch Wiederholung beibehalten werden, um Dominanzprobleme zu vermeiden:

Regel 1: Wer zuerst frisst…

Ranghöhere fressen in einem Rudel immer als Erste. Deshalb sollte auch in der Familie zum einen nie vom Tisch, also gleichzeitig zur eigenen Mahlzeit gefüttert werden. Zum anderen ist es ratsam, die Fütterung erst nach dem eigenen Essen an einem extra dafür vorgesehenen Platz durchzuführen.

Regel 2: Vortrittsrecht

Ein Tier, das sich in einer höheren Position innerhalb der Hierarchie befindet, hat immer den Vortritt. Aus diesem Grund muß uns das Tier an Durchgängen, wie zum Beispiel in einer Tür, immer den Vortritt lassen. Auch sollten Sie es vermeiden, über den Hund zu steigen. Er muss aufstehen und Platz machen, damit der Alphawolf ungehindert weitergehen kann.

Regel 3: Platzrecht

Ranghöhere Rudeltiere dürfen sich überall niederlassen. Ihre Lieblingsplätze sind für rangniedrigere Tiere verboten. Setzen Sie sich deshalb ab und zu in den Korb des Hundes, um zu demonstrieren: Diesen Platz darf ich auch belegen. Persönliche Anmerkung: dadurch wird der Platz auch sehr interessant gemacht. Das Bett und das Sofa, welche ja Ihnen als ranghöherem Tier gehört, sind auf jedem Fall am Anfang für den Hund tabu.

Regel 4: Führungsrecht

Führung beanspruchen der Leitwolf und alle Tiere, die über dem Hund stehen. Um dies auch durchzusetzen, kann während eines Spaziergangs immer wieder einmal unvermittelt die Richtung gewechselt werden. Der Rangniedrigere muss dem Leittier dann folgen und ebenfalls die Richtung ändern.

Regel 5: Gewinngarantie

Dominanz im Spiel hat das ranghöhere Tier inne. Ein Spiel wird vom Menschen begonnen und auch beendet.

Regel 6: Pflegerecht

Der Ranghöhere darf den Rangniedrigeren „belästigen“. Tägliches Bürsten, Ohren säubern oder Fang öffnen sollten Sie deshalb immer wiederholen, um dies dem Hund zu zeigen. Beachtung darf der Hund ebenfalls nicht von sich aus einfordern. Nur wenn das Leittier es so will, wird gelobt, gestreichelt oder gespielt.

Allgemeines:

  • Beim Essen liegt mein Hund nicht beim Tisch und bettelt.
  • Wenn mein Hund vor etwas Angst hat, kümmert es mich nicht. Ich gehe selbstverständlich mit der Situation um, damit mein Hund versteht, dass seine Angst übertrieben ist.
  • Wenn ich Leckerlies habe und mein Hund stupst mich an und bettelt, bekommt er nichts.
  • Ich begrüße MEINEN Besuch in MEINER Wohnung zuerst, danach kann mein Hund sie begrüßen.
  • Wenn ich meinem Hund „Sitz, Platz“ oder sonst was sage und er will gerade nicht, dann muss er es trotzdem machen.
  • Durch Engpässe wie Türen gehe ich immer vor ihm.
  • Bevor mein Hund seinen Fressnapf erhält, muss er dafür was tun. Z.B. „Sitz“, „Platz“, „Schau“ usw.

Hunde sind kein Spielzeug! Achten Sie darauf, dass der Hund mit Respekt behandelt wird!

Lassen Sie dem Hund immer eine Rückzugsmöglichkeit.

Beim Fressen und Schlafen sollte der Hund immer seine Ruhe haben!

Barbara Richter

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