Flöhe- Plagegeister mit 8 Beinen

 Gerade im Winter kommt man beim Juckreiz des Hundes am wenigsten auf die Idee, dass es sich hier um einen Flohbefall handeln kann. Traten Flöhe früher saisonal bedingt vermehrt im Frühjahr und Herbst auf, haben wir bei unseren milden Wintertemperaturen das ganze Jahr über mit diesen Plagegeistern zu tun, da sie warm-feuchte Temperaturen lieben. Die gleichbleibend warmen Temperaturen in den Wohnbereichen und die weite Verbreitung von Teppichböden hat die Flohplage im häuslichen Bereich wesentlich vermehrt.

Hunde können von Ctenocephalides canis befallen werden. Bei Kontakt mit Wildtieren ist es auch möglich, dass ein Befall u.a. mit dem Igelfloh zu beobachten ist. Die meisten Flöhe befinden sich jedoch nicht auf dem Körper des Tieres, sondern in der direkten Umgebung, wie z.B. in Körbchen und Decken.

Die Entwicklungsdauer vom Ei zum Adultfloh ist von der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und dem Nahrungsangebot abhängig. Im Durchschnitt dauert ein Entwicklungszyklus ca. 3 Wochen. Bei optimalen Bedingungen können Flöhe zwischen 8 und 12 Monaten lebensfähig bleiben. Das Flohweibchen legt seine Eier auf dem Haarkleid des Hundes ab. Diese fallen nach kurzer Zeit aus dem Fell heraus und verteilen sich so im gesamten Aufenthaltsbereich des Hundes. Die geschlüpften Larven leben am Boden in Ritzen und Teppichen.

Hat mein Hund nun Flöhe?
Juckende Dermatitis ist oft ursächlich durch einen Flohstich entstanden. Meistens kratzen sich die Tiere am hinteren Rücken, seitlich am Bauch und unter den Achseln.
Um ganz sicher zu gehen, stellt man seinen Hund auf ein weißes Laken und durchkämmt ihn mit einem Flohkamm. Mit einem feuchten Tuch kann man nun die eventuell abgefallenen Krümel aufheben. Handelt es sich hierbei um Flohkot (verdautes Blut), verfärben sich die Krümel rostbraun. Daneben gibt es inzwischen gut wirksame biologische Methoden, die keine schädlichen Nebenwirkungen bei Tieren und Menschen verursachen, z.B. Flohmittel, die als Inhaltsstoffe u.a. Neemöl, Teebaumöl und Lavendelöl enthalten. Diese Mittel sind für die direkte Anwendung auf den Tieren, als Umgebungsreiniger und als Langzeitkonzentrat für eine Grundimmunisierung gegen Flöhe zu erhalten.

Neem-Öl hat unter anderem den Wirkstoff Azadirachtin. Dieser blockiert die Fresslust der Schädlinge hormonell, so dass aus den Larven keine Parasiten mehr schlüpfen. Teebaumöl hat eine starke antiseptische und antiparasitäre Wirkung und schont angegriffenes Gewebe, da es nicht toxisch wirkt. Zusätzlich zersetzt es die Chitinhaut von Flöhen, deren Larven und Eiern.

Man sollte die Umgebung gründlichst absaugen und den Staubsaugerbeutel danach sofort beseitigen (am besten verbrennen) und alles gründlich mit einem Umgebungsreiniger einsprühen. Diese Reinigung wird nach 3 Wochen wiederholt, um den bis dahin neugeschlüpften Flohbestand sofort zu eliminieren. Die Tiere werden mit einem entsprechenden Direktspray 2mal wöchentlich behandelt.

Der Floh fungiert auch als Zwischenwirt für den Hundebandwurm (Dipylidium caninum). Kleine weiße Teilchen im Hundekot deuten darauf hin, dass evtl. ein Bandwurmbefall besteht und das Tier entsprechend entwurmt werden muss.